2016 wurde Horror - Thriller Film Ostzone gedreht, welcher fiktive Geschichte dieser Heilstätte erzählt.
Ein gigantischer Lost Place in traumhafter Natur
Versteckt und tief im Wald zwischen hohen Tannen steht das riesige langgestreckte, Gebäude der ehemaligen Johanniter Heilstätte.
Einiges ist noch vom Glanz der früheren Zeiten zu erkennen.
In Gegenwart des Herrenmeisters Prinz Albrecht von Preußen fand am 26. Juni 1902 die feierliche Einweihung der neuen Lungenheilstätte statt. Im August 1902 wurden die ersten Patienten im Hause
empfangen. Chefarzt war Sobotta, unterstützt durch eine Schwesternschaft, die das Diakonissen-Mutterhaus des Johanniterordens in Halle stellte. Bereits im Jahr 1903 wurde auf dem Areal ein
Wohnhaus für den Chefarzt und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. Ebenfalls 1903 wurden die ersten Waldliegehallen aufgestellt, die für die Freiluft-Liegekur nach Brehmer und Dettweiler
erforderlich waren. 1905 bekam Sobotta einen Assistenzarzt zur Seite gestellt, 1906 übernahm der neue Chefarzt Naegelsbach die Klinik – allerdings nur für kurze Zeit.
Im gleichen Jahr wurde die Heilstätte über eine Freilandleitung an das neu entstandene Elektrizitätswerk in Benneckenstein angeschlossen und die Bettenkapazität um 12 auf 72 erweitert.
Zur Geschichte des Objektes: In nur drei Jahren Bauzeit wurde das massive Gebäude auf dem Ochsenberg wegen der dort vorherrschenden guten klimatischen Verhältnisse eröffnet. Behandelt wurden dort
zunächst nur Frauen.
1908 wurde Dr. Hans Pigger Chefarzt. Unter seiner Leitung galten strenge Kur-Regeln, die aber zu guten Heilungserfolgen und damit stets hohen Belegungszahlen führten. Pigger modernisierte die
technische Ausstattung und verfügte als einer der ersten über Röntgen- und Pneumothorax-Apparate. 1926 wurden moderne Operations- und Behandlungsräume angebaut. 1938 wurde noch einmal erweitert.
Aus dem Sanatorium wurde ein Lungenkrankenhaus mit 180 Betten.
Mit nach Süden hin geöffneten Liegehallen, geräumigen und hellen Patientenzimmern, Wintergarten, Bibliothek, Aufenthalts- und Tagungsräumen unterhielt man einen hohen Standard.Ab 1962 wurden
wegen der stetig sinkenden Belegungszahlen auch männliche Patienten aufgenommen.
Die Heilstätte lag nur 500 Meter von der innerdeutschen Grenzen nach Hohegeiß in Niedersachsen. In diesem absoluten Sperrgebiet durften sich nur untadelig systemtreue DDR Bürger aufhalten.
Vermutlich aus diesem Grund verfügte die Bezirksregierung Magdeburg die Schließung der medizinischen Anstalt zum 31.12.1967. Nach längerem Leerstand wurde 1968 ein Kur- und Erholungsheim für die
NVA und Grenztruppen der DDR eingerichtet. Der Kirchenraum diente fortan als Kinosaal. Bekanntester und häufiger Kurgast der -im Volksmund so genannten- Faultierfarm war der Armeegeneral und
Minister für nationale Verteidigung der DDR, Heinz Hoffmann. Zuerst kam er mit seiner Familie, später allein. In seinem Luxusdomizil mit eigener Küche und Bad mit Glasfliesen, einer Erfindung der
DDR, empfing er dem Hörensagen nach Damenbesuch.
Nach der Wende trat die Bundeswehr als Rechtsnachfolger automatisch in den Pachtvertrag der NVA ein. Allerdings hatte man keine Verwendung für das Objekt. 1992 wurde das Gelände an die Johanniter
zurückübertragen. Leerstand, Witterung, Vandalismus und ein großer Brand 2007 hatten das Gebäude zusehends verfallen lassen. Die Kosten der Unterhaltung sowie die notwendige Modernisierung hätten
die finanziellen Möglichkeiten des Ordens gesprengt. Ein Verkauf scheiterte an dem geforderten Kaufpreis von drei Millionen D-Mark und so blieb das Objekt bis heute ungenutzt.Als Nachnutzung war
auch die Einrichtung eines Kinderheims, eines SOS-Kinderdorfs oder eines Müttergenesungsheims angedacht. Keines dieser Ziele ließ sich realisieren.
Im Jahre 2019 befinden sich alle der Gebäude in einem Zustand des stark fortgeschrittenen Verfalls, Teile des Daches sind eingestürzt und nahezu alle Fenster sind zerbrochen, so dass die
Witterung den Verfall noch weiter begünstigt. Die Gebäude enthalten keinerlei Einrichtungsgegenstände und auch sämtliche Wasser- und Elektroleitungen wurden im Zuge der Entkernung entfernt.
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